Frau streckt sich vor geöffnetem Fenster

Richtig lüften – Der Getifix Lüftungsleitfaden

Unser Zuhause ist der Dreh- und Angelpunkt unseres Lebens. Für den Wohnkomfort der eigenen vier Wände ist ein gesundes Raumklima ein zentraler Faktor, auf den Sie großen Einfluss haben: unter anderem indem Sie richtig lüften. Insbesondere in Bad, Küche und Schlafzimmer gibt es in Sachen Luftaustausch einige Dinge zu beachten. In diesem Ratgeber erfahren Sie, wie Sie Feuchtigkeit in den einzelnen Räumen effektiv reduzieren und Schimmelbildung vorbeugen.

Luftaustausch und Raumklima – so wirken Sie Schimmelbildung entgegen

Während einzelne Räume Ihres Zuhauses je nach Nutzungsart und Lage spezielle Anforderungen mit sich bringen, gibt es auch einige allgemeine Hinweise, die Sie rund um den Luftaustausch berücksichtigen sollten. Diese stellen einen guten Ausgangspunkt für die weitere Optimierung des Raumklimas dar und helfen Ihnen, die Luftfeuchtigkeit in der Wohnung in den Griff zu bekommen.

Diese fünf Punkte sollten Sie grundsätzlich beachten:

Frau streckt sich vor geöffnetem Fenster

Jahreszeiten – darauf sollten Sie im Laufe des Jahres achten

Wie Sie richtig lüften, hängt stark von den Außentemperaturen und damit von den Jahreszeiten ab. Hier muss oftmals der richtige Kompromiss zwischen Stoßlüften und Heizen gefunden werden, sodass ausreichend frische Luft ins Hausinnere gelangt, ohne die Heizkosten in die Höhe zu treiben. Aber wie soll man im Winter lüften? In den kältesten Monaten genügt es, das Fenster für rund 5 Minuten vollständig zu öffnen. So wird die Luftfeuchtigkeit im Raum wieder auf ein gesundes Maß reguliert. Im Sommer sollten Sie es vermeiden, während heißer Stunden zu lüften und stattdessen am frühen Morgen oder späten Abend, beziehungsweise nachts einen umfassenden Luftaustausch vornehmen. Hier ist es empfehlenswert, die Fenster für rund 30 Minuten geöffnet zu lassen. In den dazwischen liegenden Monaten, sollten Sie die Lüftungszeiten entsprechend angleichen. Hier gilt: Je kälter es draußen ist, desto kürzer kann die Lüftungsdauer ausfallen.

Richtwerte für die Lüftungsdauer im Laufe des Jahres:

  • Dezember bis Februar: ca. 5 Minuten</strong
  • März und November: ca. 10 Minuten
  • April und September: ca. 15 Minuten
  • Mai und Oktober: ca. 20 Minuten
  • Juni, Juli und August: ca. 30 Minuten

Grundsätzlich sollten Sie sich aber nicht verbindlich an diese pauschalen Angaben halten, schließlich fallen die Temperaturen nicht jedes Jahr gleich aus. Haben Sie besser selbst ein Auge auf die Temperaturen und überprüfen Sie idealerweise mit einem Hygrometer, wie es um die Luftfeuchtigkeit im Raum bestellt ist.

Das Schlafzimmer – so sorgen Sie für ein ideales Raumklima

Der Mensch verliert pro Nacht zwischen 0,5 l und 1 l Flüssigkeit an die Umgebung. Da sich daran nichts ändern lässt, sollte entsprechend gründlich auf andere Faktoren geachtet werden, welche die Feuchtigkeit im Schlafzimmer unnötig erhöhen. Dazu gehört beispielsweise die Kipplüftung im Schlafzimmer. In vielen Haushalten bleibt das Fenster auch über Nacht „auf kipp“. Das Ergebnis: Die Lufttemperatur sinkt zu stark ab, Fenstersturz, Laibungen und angrenzende Wände kühlen aus, was die Gefahr höherer Feuchte und somit von Schimmelbildung mit sich bringt. Ein weiteres Problem ist das Querlüften, beziehungsweise das „Überschlagen lassen“ am Abend. Wird das stark ausgekühlte Schlafzimmer abends mit der warmen Luft der umliegenden Räume aufgewärmt, gelangt warme und bereits feuchte Luft ins Zimmer, die sich dort niederschlägt.

Neben einem falschen Lüftungsverhalten sind oftmals Einrichtungsgegenstände ein Teil des Problems. Große Kleiderschränke werden oft an der Außenwand positioniert, wodurch der Schrank bautechnisch zum Teil der Konstruktion wird. Dadurch verlagert sich Taupunkt der Wände direkt in den Schrank, wo er sich als Kondensat absetzt. Auch schwere Vorhänge sind ein häufiges Problem, da sie die Luftzirkulation behindern und Kondenswasser an der Wand bleibt. Weit verbreitet und leicht zu beheben: der Wäscheständer im Schlafzimmer. Wird die Wäsche zum Trocknen tagsüber in den ungenutzten Schlafbereich geräumt, bringt sie die gesamte Feuchtigkeit mit sich und belastet die Raumluft.

So bekommen Sie’s in den Griff:

Schematische Gegenüberstellung von korrekter und falscher Lüftung im Schlafzimmer

Aerotube WRG smart

Der flexible Rohrwandlüfter Aerotube WRG smart verfügt über einen Temperatur- und Feuchtefühler, eine Zu- und Abluftfunktion und kann komfortabel per App gesteuert werden. Mehrere Geräte können miteinander vernetzt werden und sorgen für kontrollierte Lüftung der Wohnung.

Aerotube

So bekommen Sie’s in den Griff:

Die Küche – Lüftungsanlagen unterstützen

In der Küche für ein gesundes Raumklima zu sorgen, kann bisweilen eine Herausforderung sein. Viele Einbauküchen befinden sich direkt an der Wand oder sogar der Außenwand und unterbinden damit die Luftzirkulation. Hinzu kommt, dass Kochen eine Dampfquelle darstellt, die für jede Menge Feuchtigkeit im Raum sorgt, wie sich oftmals an den Fenstern der Küche erkennen lässt. Eine Umluft-Abzugshaube richtet hier wenig aus, denn diese saugt lediglich Fett und Gerüche ab, die Feuchtigkeit hingegen bleibt.

Und auch die ordentlichsten Köche hinterlassen Spuren. Diese werden wiederum durch Wischen von Oberflächen und Böden beseitigt – noch mehr Feuchtigkeit. Zu guter Letzt sind Küchen und insbesondere Wohnküchen oftmals Dreh- und Angelpunkt des familiären Lebens, entsprechend viele Personen halten sich hier auf. Was für das Zusammenleben ein Gewinn ist, beeinflusst das Raumklima weniger positiv, denn viele Menschen sorgen auch für viel Feuchtigkeit.
Schematische Gegenüberstellung von korrekter und falscher Lüftung in der Küche

Das Badezimmer – Luftaustausch in der Nasszelle

Feuchtigkeit gehört im Badezimmer zur Natur der Sache. Um das Bad richtig zu lüften und der Schimmelbildung effektiv Einhalt zu gebieten, sollten Sie zunächst die gängigen Problemzonen kennen. Zu diesen gehören unter anderem kleine Fenster sowie unterdimensionierte Lüftungsanlagen, deren Nachlaufzeit oftmals zu kurz eingestellt ist.

Auch hohe Verfliesungen sind ein weitverbreitetes Problem. Diese schützen die Wände zwar vor Spritzwasser, dienen jedoch nicht als Kondensationspuffer, denn die Fliesen nehmen keine Feuchtigkeit auf. Die in Tropfenform zurückbleibende Feuchte ist die Ursache für die typische Schimmelbildung in den Fugen. Des Weiteren werden im Badezimmer oftmals Handtücher oder sogar die gesamte Wäsche getrocknet, die über einen langen Zeitraum ausdünsten.

So bekommen Sie’s in den Griff:

Schematische Gegenüberstellung von korrekter und falscher Lüftung im Badezimmer

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Ein eingeschaltetes Kellerlicht

Der Keller – richtig lüften gegen Schimmel

In vielen Haushalten ist der Keller in puncto Feuchtigkeit und Schimmel ein Risikobereich, dessen unregelmäßige Nutzung auch ein regelmäßiges Lüften erschwert. Hier führen schlechte Lüftungsmöglichkeiten und oftmals fehlende Wärmedämmungen zu kalten Wandoberflächen und Kondensatbildung. Da die Wände Kontakt zum umliegenden Erdreich haben, erreichen diese auch im Sommer häufig nur 12° bis 14° Celsius. An der Wand bildet sich Kondensat. Ein klassischer Lüftungs-Irrtum hängt ebenfalls mit dem Sommer zusammen: Entgegen weit verbreiteter Meinung, sind warme Sommertage kein guter Zeitpunkt, um den Keller wieder trocken zu bekommen.

Im Gegenteil bringt warme Luft auch Feuchte mit sich, die sich an den kalten Kellerwänden niederschlägt. Das bedeutet im Umkehrschluss, dass der Winter eine widererwartend gute Jahreszeit zum Lüften der Kellerräume ist. Hier ist vor allem die Temperatur entscheidend – für effektives Lüften muss es vor allem kalt genug sein. Ein schlechtes Raumklima kann seine Ursache zudem in den Regalen, Möbeln und Werkzeugschränken haben, die häufig unmittelbar an der Außenwand positioniert werden und den Taupunkt ins Innere des Kellers verlegen. Doch wie kann man den Keller richtig lüften?

So bekommen Sie’s in den Griff:

Schematische Gegenüberstellung von korrekter und falscher Lüftung im Keller

Fragen und Antworten zum richtigen Lüften

Lüften – Stoßlüften oder gekipptes Fenster?

Grundsätzlich ist Stoßlüften der Kipplüftung wann immer möglich vorzuziehen. Ist das Fenster nur teilweise geöffnet, gelangt nur wenig frische Luft nach innen, dafür kühle umliegende Bauteile aus. Da an den kalten Fensterstürzen die Luftfeuchtigkeit kondensiert, droht hier schnell Schimmelbildung.

Wie lange Sie lüften sollten, hängt vorrangig von den Außentemperaturen beziehungsweise der Jahreszeit ab. Grundsätzlich sollte mehrmals täglich für mindestens fünf Minuten gelüftet werden. An heißen Tagen sollte das Lüften während der kühlen Morgen- und Abendstunden stattfinden, dafür jedoch länger ausfallen.
Um zu Hause für einen gesunden Luftaustausch zu sorgen, sollten Sie grundsätzlich Stoßlüften und das Quer- sowie Kipplüften vermeiden. Dabei sollten Sie die Außentemperaturen beachten und die Lüftungsdauer entsprechend angleichen. Zusätzlich hilft es, in Räumen mit vielen Feuchtequellen, wie etwa der Küche oder dem Badezimmer, diese entweder zu reduzieren oder mit zusätzlichen Lüftungsvorgängen entgegenzuwirken.